Rückblick

Plakat zum Rogate-Sonntag (Grafik: excorporalux.de)

Am Sonntag Rogate – „Betet“ – wird traditionell ein Frauengottesdienst gefeiert. In der Regel ist damit ein Frauentreffen des Kirchenbezirks verbunden. In diesem Jahr trafen sich Frauen und Männer in 14 Gemeinden der Landeskirche zu einem Gottesdienst nach einer eigens dafür erarbeiteten Ordnung.
Die Kollekte dieser Gottesdienste wurde für die Frauenarbeit der Landeskirche gesammelt. Ein Teil des Geldes geht an die Frauenarbeit der Ev.-Luth. Kirche in Papua Neuguinea – eine Partnerkirche der EVLKS. Ein Interview mit der Leiterin der Frauenarbeit in PNG, Cathy Mui, findet sich im Gottesdienstheft und kann hier (S. 12ff.) nachgelesen werden.

Unter dem Dach der Frauenarbeit der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens hatte sich ein Team intensiv mit einem Text aus dem Buch der Richter beschäftigt und die Liturgie gestaltet.

Das Thema des Gottesdienstes „Kriegerinnen – Richterinnen – Prophetinnen“ bezieht sich auf Richter 4 und 5. Dort kommen verschiedene Frauen vor – die Richterin und Prophetin Debora, die Keniterin Jael sowie die Mutter eines Heerführers. Alle drei sind verstrickt in kriegerische Auseinandersetzungen zwischen dem Volks Gottes und den mit ihn lebenden anderen Völkern. Die verschiedenen gottesdienstlichen Elemente thematisierten, wie jede der Frauen zum Ausgang des Geschehens beiträgt.

Moore: Die Mutter Siseras schaut aus dem Fenster (1861)

Im Vorfeld der Gottesdienste hatte das Vorbereitungsteam ein 17minütiges Andacht-Video produziert. In diesem Video reflektieren drei Frauen dieses Teams die Themen des Textes und die Identifikationsmöglichkeiten mit den dort auftretenden Frauen.
Zu sehen ist der Film in YouTube-Channel der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens:
https://www.youtube.com/watch?v=jqBdAHfnjOs

Dr. Peggy Renger-Berka | Theologische Referentin

frau lernt nie aus

Information zur Veranstaltung mit Dagmar Hirche: „Wir versilbern das Netz! Das Mutmachbuch“: Einladung | PDF

„Frau lernt nie aus?!“ – Ist das jetzt eine Frage oder eine Aufforderung? Oder für manche Leser:innen gar eine Zumutung? Für mich ist es eine Feststellung. Ich habe bei meiner Tätigkeit für die Frauenarbeit genau das erfahren: Ich lerne nie aus. Besonders die aktuelle Situation stellt mich in meinem Arbeits- und Berufsalltag vor neue Herausforderungen. Videokonferenzen sind an der Tagesordnung und ersetzen die bisherigen Begegnungsformate. Da, wo eine handgeschriebene Notiz bisher gereicht hat, muss ein digitales Dokument her, damit es teilbar und sichtbar wird. Ich muss meine bisherige Komfortzone verlassen und mich mit dem Neuen, das mir angeboten oder auch von mir gefordert wird, auseinandersetzen. Ich muss verstehen, wie es funktioniert. Ich muss es mir aneignen. Erst dann kann ich es in meinem Sinn und zu meinem Zweck benutzen.

Im „Büffet digital“, der ersten Ausgabe in einer neuen Veranstaltungsreihe kam am 19. Mai 2021 Dagmar Hirche aus Hamburg als Referentin zu Wort. Dagmar Hirche engagiert sich seit 8 Jahren  mit ihrem Verein „Wege aus der Einsamkeit“ aktiv für die digitale Teilhabe älterer Menschen im Alltag. Sie meint: „Man kann nicht alles digitalisieren und dann dazu keine Hilfe anbieten!“

Ob beim Fahrscheinkauf, auf der Bank oder bei der Organisation eines Impftermins – wir alle müssen uns auf die digitalen Angebote einstellen und sie beherrschen, um sie nutzen zu können. Nicht nur um haupt- oder ehrenamtlich zu arbeiten, sondern um prinzipiell den Alltag organisieren zu können, sind digitale Zugänge über Geräte und ein dafür nötiges grundlegendes Verständnis notwendig geworden. Das klingt alles nach Mühe und Anstrengung, und ganz und gar nicht nach Spaß. Spaß ist aber genau das, was Dagmar Hirche gemeinsam mit Ihrem Verein in den Mittelpunkt rückt: Spaß an der digitalen Welt und Freude an der gemeinsamen Entdeckung.

Die Hamburgerin schafft Zugänge zum Digitalen über Begegnung in offenen Zoom-Räumen, in denen gespielt, gebacken und getanzt wird. Hauptsächlich erreicht sie damit Frauen im Alter von 72 bis 85 Jahren. Damit sich alle sicher und kompetent fühlen, bietet Dagmar Hirche online- und Präsenzschulungen an.  Wenn sie von ihrer Arbeit erzählt, löst sie Begeisterung und Erstaunen aus. 315 Zoom-Treffen hat sie seit Beginn der Pandemie organisiert. 315 Mal haben sich zusammen mit ihr viele Menschen entschieden, mit Neugier und Vorfreude etwas Neuem zu begegnen. Sie haben ihre Komfortzone verlassen und fühlen sich nun immer vertrauter und sicherer in der digitalen Welt. Daraus ist etwas gewachsen.

Bildung und Begegnung sind trotz der Pandemie möglich und wir erleben dabei Neues und Überraschendes. Das ist meine Erfahrung. Aktuell setzt sich die Frauenarbeit verstärkt dafür ein, die digitalen Möglichkeiten für Frauen und die digitalen Kompetenzen von Frauen zu fördern. Dafür steht unser Projektlogo „Frau lernt nie aus“. Wir freuen uns, Sie zu einer unserer nächsten Veranstaltungen begrüßen zu können. Das nächste „Büffet digital“ findet am 30. Juni, um 15-16 Uhr statt. Gern informiere ich Sie persönlich über die Projektangebote. Schreiben Sie mich gern an unter astrid.withulz@evlks.de oder kontaktieren Sie mich telefonisch unter Büro 0351.8124 213 oder mobil 0151.584 525 56 (Homeoffice).

Astrid Withulz | Projektkoordinatorin